Stehende Ovationen für Kreisjugendorchester

Von Katja Hormann, Fotos: Privat

Hildesheim – Das Kreisjugendorchester Hildesheim bewies einmal mehr, dass ausgezeichnete musikalische Leistungen weder ein hohes Lebensalter, noch eine akademische Ausbildung voraussetzen: Viel wichtiger ist, für sein Hobby zu brennen und alles aus der Musik herauszuholen. Nur so lässt sich erklären, warum das Orchester unter der Leitung von Sebastian Dortmund und Yannick Koppe sein Publikum bei seinen Jahreskonzerten schon seit vielen Jahren begeistert. Auch das diesjährige Abschlusskonzert war erneut ein voller Erfolg, mit stehenden Ovationen und lautstarkem Beifall belohnten die Zuschauenden die Leistung der jungen Musikerinnen und Musiker. Bemerkenswert war die Musikalität, die die Orchestermitglieder an den Tag legten: Sie waren vollkommen auf das Dirigat der beiden musikalischen Leiter fokussiert, hielten bei jedem Stück die Spannung und Konzentration bis zum Verklingen des letzten Tones an.

Ganz nach dem Motto „Übung macht den Meister“ ging dem großen Auftritt wieder eine ausgiebige Vorbereitung voraus: In zehn Proben im Leestersaal der Musikschule und einem Probenwochenende in der Landesmusikakademie Wolfenbüttel erarbeiteten die rund 40 Amateurmusizierenden erneut ein anspruchsvolles Konzertprogramm mit Filmmusik, Pop, Rock und zahlreichen Originalkompositionen. Offensichtlich trafen sie mit ihrer Auswahl voll den Geschmack des Publikums, die Stimmung in der zum Konzertsaal umfunktionierten Sporthalle des Goethegymnasiums war bestens. Zur guten Laune trugen sicherlich auch die Moderationen der Musikerinnen und Musiker bei, die sich im Vorfeld näher mit den Musikstücken befasst hatten und deren Inhalte nun mit ganz persönlichem Touch dem Publikum näherbrachten.

Vielfältig waren die musikalischen Bilder, die das Orchester für seine Zuschauerinnen und Zuschauer malte – die Gegensätze darin hätten größer nicht sein können: Den märchenhaften Sagen um das verschollene Bernsteinzimmer und die Schatzinsel stand die knallharte Realität des Klimawandels mit den schmelzenden Eisbergen gegenüber. Im Lauf des Abends widmeten sich die Musikerinnen und Musiker zahlreichen programmatischen Musikstücken, ließen mit Songs vom „Mandalorian“, aus Disneys „Vaiana“ und aus „Stranger Things“ aber auch die Herzen aller Cineasten höher schlagen.

Hits der 80er-Jahre von der Spider-Murphy-Gang, der Münchner Freiheit oder Roxette mit ins Programm aufzunehmen, war ein kluger Schachzug, zeigte sich auch hier wieder, dass viele Songs aus diesem Jahrzehnt gut gealtert sind und sich deshalb auch heute noch großer Beliebtheit erfreuen. Kurz gesagt: 80er-Hits gehen immer! Das gilt wohl auch für Medleys aus den „Pirates of the Caribbean“-Filmen, mit denen das Kreisjugendorchester seit mehr als einem Jahrzehnt seine Konzerte beendet. Denn bei all der unkonventionellen, für gewöhnliche Blasorchester untypischen Musik, die die Programme des jungen Orchesters auszeichnen, darf auch hier eine kleine Prise Tradition nicht fehlen.

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