Bericht und Fotos von Katja Hormann

Hasede – 60 Jahre Einsatz für Amateurmusizierende im Landkreis Hildesheim, 60 Jahre Engagement in und um Hasede: Norbert Lange hat in seinem Leben bereits viel erreicht und konnte viele positive Entwicklungen in die Wege geleitet hat. Dieses Engagement wurde nun offiziell gewürdigt: Am vergangenen Freitag überreichte Landrat Bernd Lynack Norbert Lange im Pfarrheim in Hasede den Verdienstorden am Bande der Bundesrepublik Deutschland, verliehen und übermittelt durch den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. Umrahmt wurde die Feierstunde durch ein Blechbläserquintett, das mit Teilen der Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel für die passende musikalische Begleitung sorgte.

Ein Blechbläserquintett umrahmt die Veranstaltung

„Du bist ein Bärenbengel“ – mit diesen Worten lobte der Landrat den Mann, der seine „ganz große Liebe in der Musik gefunden“ und die Amateurmusik im Landkreis und über die Grenzen hinaus mitgeprägt und mitgestaltet hat. 1942 in Boberau im Kreis Liegnitz geboren, landete Lange vier Jahre später nach der Flucht in Borsum. Dort wurde er im Alter von 24 Jahren Mitglied des Spielmannszugs St. Hubertus, wurde 1972 dessen Vorsitzender und hatte das Amt 20 Jahre lang inne. Die musikalische Ausbildung von Kindern und Jugendlichen stand für ihn an erster Stelle, zudem engagierte er sich in den Planungen von Jubiläen und Vereinsfesten. Privat zog es ihn über 1962 nach Hasede, wo er heute mit seiner Partnerin Hildegard Weber lebt – davon habe er keinen Tag bereut, betonte Lange. In seiner neuen Heimat kamen seine Fähigkeiten als Organisator erneut zum Einsatz, so beteiligte er sich beispielsweise an den Planungen von Zeltfesten des Sportvereins TuS Hasede und auch maßgeblich an den Feierlichkeiten zum 875-jährigen Bestehens Hasedes.

Übergabe durch Landrat Bernd Lynack
Norbert Lange mit Verdienstorden

Für sein fortwährendes Engagement in Hasede als Teil der Gemeinde Giesen und seinen Dienst an der Allgemeinheit dankten ihm Gemeindebürgermeister Frank Jürges und Ortsbürgermeister Frank Fischer, wissen beide aus Erfahrung, dass sie sich bei Fragen immer an den Wahl-Haseder wenden können. Fischer war es, der die Ordensverleihung angeregt hatte, stecke Lange viel Zeit in die Arbeit – Zeit, die man auf den ersten Blick vielleicht gar nicht sehe. Ihr gemeinsames Hobby, die Musik, berühre die Seele. Wahrscheinlich war es auch sie, die Lange bis heute „lebenslustig, aktiv, fröhlich und jung“ gehalten hat, mutmaßte Fischer.

Größte Bekanntheit erlange Lange als Vorsitzender des Kreisvolksmusikverbandes Hildesheim, seit 2017 Kreismusikverband Hildesheim, dessen Vorsitzender er von 1988 bis 2021 war. In seiner 37-jährigen Zeit im Vorstand setzte er Schwerpunkte in verschiedenen Bereichen der Aus- und Fortbildung von Musizierenden, Dirigenten, Ausbildern und Vorstandsmitgliedern der Mitgliedsvereine. Für die Unterstützung der drei Verbandsorchester Kreisjugendorchester (gegründet 1981), Kreisverbandsorchester (gegründete 1991, 2017 in Bläserphilharmonie Hildesheim umbenannt) und Flötenorchester (gegründet 2018) setzte er sich ebenfalls ein, pflegte auch die Beziehungen zum Niedersächsischen Musikverband und zur Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände.

Sechs DINA-A4-Seiten mit Informationen zu seiner Person hatte Lange vorbereitet, entschloss sich jedoch kurzerhand, das Niedergeschriebene nicht vorzutragen. Stattdessen fasste er sich kurz, dankte insbesondere Bernd Westphal für die Begrüßung der Anwesenden und Bernd Lynack für seine netten Worte, sowie den beiden Bürgermeistern, mit denen er freundschaftlich verbunden ist. Da man „die Familie auch mal erwähnen“ müsse, wandte Lange sich an seine Schwester und seine Mutter, die ihn dazu bewegten, die Proben zu besuchen und so den Grundstein für sein späteres Wirken legten. Auch sein Sohn und seine heutige Partnerin Hildegard Weber standen ihm zur Seite, sehr zur Freude Langes spielen all ihre Kinder und Enkel ebenfalls in Musikvereinen. Ein besonderer Dank galt Kai Dräger und Andreas Ernst, mit denen er 15 Jahre lang im Vorstand zusammengearbeitet hat, in dieser Zeit einiges gemeinsam bewirken konnte und so den Kreisverband nach vorne gebracht habe.

Die Frage, ob nach 60 Jahren Vereins- und Verbandsarbeit nun Schluss sei, konnte und wollte Lange nur verneinen, sei er niemand, der von heute auf morgen einfach die Hände in den Schoß lege. Er werde auch in Zukunft noch so lange Aufgaben übernehmen, wie es möglich ist und ihm Spaß mache. Als Beispiel nannte er den Musikreport, an deren Gestaltung er weiterhin wirken werde. Seit einem Jahr ist er Vorsitzender des Vereins zur Förderung des Kreismusikverbands, auch dort werde er sich noch weiter engagieren. Seinen Nachfolgern im Vorstand des Kreismusikverbands – Bernward-Johannes Vollmer als Vorsitzender und Jonas Engelking als zweiter Vorsitzender – wünschte er weiterhin viel Erfolg. Dass sie sich bei Fragen weiterhin an ihn wenden können, musste Lange nicht nochmals betonen, war er den Anwesenden ohnehin klar.

Bernd Westphal MdB, Norbert Lange, Landrat Bernd Lynack
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